
Hast du deine Spuren in Social Media im Blick?
Bei allem, was du im Netz tust, hinterlässt du Spuren. Egal ob du nach etwas suchst, Musik hörst, etwas einkaufst oder in Social Media unterwegs bist.
Viele der Spuren, die du hinterlässt, sind auf den ersten Blick nicht sichtbar. Suchst du z. B. etwas bei Google, wird ein Cookie auf deinem Gerät abgelegt. Das ist notwendig, damit die Suchmaschine dich wiedererkennt und dir die passenden Ergebnisse zu deiner Suchanfrage schicken kann. Cookies können aber auch genutzt werden, um nachzuverfolgen, was du dir alles anschaust. Anbieter (z. B. Social Media, Google, Amazon) versuchen sich so ein Bild davon zu machen, wer du bist und was du magst. Die Infos nutzen sie dann, um dir neue Inhalte vorzuschlagen oder dir personalisierte Werbung zu zeigen.
Deine sichtbaren Spuren

Vieles, was du in Social Media machst, hinterlässt für andere Nutzer:innen sichtbare Spuren, z. B. posten, kommentieren, liken oder teilen. Genau wie die Anbieter sind auch andere Personen neugierig. Sie versuchen sich über deine Aktivitäten ein Bild von dir zu machen. Eine Studie zeigt, dass viele davon ausgehen, dass ihr Verhalten in Social Media auch einen negativen Einfluss darauf haben kann, wie andere einen sehen oder über einen denken. Deine Ansicht oder Meinung zu Themen kann sich im Laufe der Zeit ändern. Ein Foto, das du letztes Jahr noch witzig fandest, kann dir heute peinlich sein. Oder du bist mal auf Fake News reingefallen und hast sie geliket oder geteilt.
Gelegentlich die eigene Identität in Social Media aufzuräumen, kann daher nicht schaden. So kannst du sicherstellen, dass andere dich nicht mit etwas in Verbindung bringen, dass du schon längst wieder vergessen hast und überhaupt nicht mehr auf dich zutrifft.
Behalt die Kontrolle
Hast du dich selbst oder deinen Account schon mal über eine Suchmaschine gesucht? So bekommst du einen Eindruck davon, was andere von dir finden können.
Und natürlich gibt es Tricks, wie du deine sichtbaren Spuren selbst bestimmen kannst.
Check dein Profil
- Einstellungen: Über die Einstellungen kannst du bei vielen Diensten kontrollieren, wer deine Inhalte sehen darf. Nicht alles was du postest, geht jeden etwas an. In manchen Diensten kannst du auch einstellen, dass dein Content nicht über Suchmaschinen gefunden werden soll. Dann können Fremde deine Posts nicht mehr so einfach finden. Die sicherste Variante ist natürlich ein privates Profil. Tipps zu Einstellungen findest du im Kompass.
- Freundesliste: Kennst du die Leute auf deiner Freundesliste alle oder sind Accounts dabei, über die du eigentlich nichts weißt? Wenn du Inhalte nur mit Freund:innen teilst, sollten da besser keine Unbekannten dazwischen sein. Räum die Liste mal auf und entferne diejenigen, mit denen du gar keinen Kontakt hast oder die sich irgendwie in deine Liste gemogelt haben. Nutze auch Funktionen wie die Liste “Enge Freunde” bei Instagram Stories für besonders private Inhalte.
Check deinen Content
- Eigene Inhalte: Je länger du einen Account benutzt, umso mehr Posts kommen zusammen. Manches, was du früher mal gepostet hast, ist dir heute vielleicht unangenehm oder passt nicht mehr zu deiner Einstellung. Solche Beiträge kannst du überarbeiten, privat schalten oder einfach komplett löschen. Und natürlich haben persönliche Daten, wie Adresse oder Telefonnummer, gar nichts im Netz verloren!
- Geteilte Inhalte: Beiträge anderer kann man fast überall teilen. Schon einigen ist es passiert, dass sie versehentlich Fake News geteilt haben. Oder sie sehen alte Posts heute selber kritisch. Wenn dir sowas passiert ist, lösch die geteilten Inhalte einfach aus deinem Profil!
Check deine Aktivitäten
- Kommentare: In Kommentaren kann es schon mal zu heftigen Diskussionen kommen und vielleicht schreibt man dann etwas, das einem später leidtut. Hast du vielleicht mal einen unpassenden Kommentar gepostet? Lösche ihn und eventuell ist eine Entschuldigung fällig.
- Follows: Vielen Accounts folgt man spontan, weil sie witzig oder interessant scheinen. Aber passen die Ansichten (der Content) der Leute auch zu dir und willst du sie unterstützen? Wenn nicht, brauchst du ihnen nicht mehr zu folgen.
- Likes: Ein Like ist schnell vergeben. Und vielleicht hast du mal Sachen geliket, die du heute anderes siehst? Du kannst Likes wieder rückgängig machen, meistens leider jeden einzelnen. Bei Instagram und TikTok gibt es z. B. die Option deine eigenen Likes vor anderen Nutzer:innen zu verbergen.
Alles, was wir im Internet machen, wird Teil unseres digitalen Fußabdrucks. Unsere Spuren im Netz lassen sich nur schwer vollständig löschen. Jede:r kann Screenshots machen und diese immer wieder hochladen. Darum lohnt es sich vor dem Posten, Kommentieren, etc. zu überlegen, ob es ok ist, wenn die Inhalte ewig im Netz bleiben.