
Fake News – Glaube nicht alle "Nachrichten"!
Im Zusammenhang mit aktuellen, häufig politischen Themen wie z. B. den US-Wahlen, dem Brexit oder Corona fällt immer wieder der Begriff „Fake News”. Bei Nachrichten zwischen Fake und Fakt zu unterscheiden ist dabei nicht immer einfach, sie beeinflussen aber wie wir unsere Meinung bilden.
Was sind Fake News?
„Fake“ bedeutet falsch oder gefälscht. Werden Unwahrheiten oder Lügen im Nachrichten-Format bewusst verbreitet um Menschen zu täuschen, wird der Begriff „Fake News” verwendet. Die Nachrichten sind entweder frei erfunden oder bewusst so dargestellt, dass sie eine neue Bedeutung bekommen.
Fake News als solche zu erkennen, ist manchmal gar nicht so einfach. Sie sind häufig so verpackt, dass der Eindruck erweckt wird, dass es sich um eine seriöse, vertrauensvolle Meldung handelt. Personen, die falsche Nachrichten verbreiten, greifen dafür zu verschiedenen Tricks, um die Glaubwürdigkeit zu steigern. Es werden:
- bekannte Nachrichtenseiten oder deren Layout nachgebaut.
- Zeitungsnamen ausgedacht.
- Quellen erfunden.
- Behauptungen aufgestellt, die schwer nachprüfbar sind.
- tatsächliche, bekannte Fakten untergemischt.
- Bilder oder Videos aus echten, bekannten Nachrichten verwendet.
- vermeintliche Expertinnen und Experten angeführt.
Warum gibt es Fake News?
Die Menschen, die Fake News erstellen und verbreiten, verfolgen damit verschiedene Ziele oder Interessen.
In vielen Fällen ist es so, dass die falschen Nachrichten Menschen und deren Meinung beeinflussen oder manipulieren sollen. Bei politischen Themen wird z. B. versucht bestimmte Personen oder Parteien besonders gut oder schlecht dastehen zu lassen. So soll die Stimmung in eine bestimmte Richtung gelenkt werden. Natürlich im Sinne der Personen, die die falsche Nachricht verbreiten.
Andere wollen mit falschen Nachrichten einfach Geld verdienen – ihnen ist der Wahrheitsgehalt ihrer „Nachrichten” schlicht egal. Sie versuchen besonders viel Aufmerksamkeit zu erregen – z. B. über Überschriften oder Vorschaubilder, die neugierig machen. Rufst du den Inhalt auf, steckt dahinter fast nie eine Sensation! Hier geht es nur um Klicks, die Werbeeinnahmen bringen. Dieser so genannte „Clickbait” ist dir ganz sicher schon oft begegnet. Auf YouTube z. B. scheint dieser Trick so stark verbreitet zu sein, dass manche YouTuberinnen und YouTuber ihre Videotitel sogar mit dem Zusatz „No Clickbait” ergänzen.
Achtung, Satire: Es gibt natürlich noch die Seiten, die ausschließlich unwahre Nachrichten als Satire veröffentlichen - das sind keine Fake News. Eine der bekanntesten dieser Seiten ist „Der Postillon“. Satire ist eine Kunstform, die durch Übertreibungen, Spott und Ironie Kritik übt und bestimmte Zustände anprangert. Obwohl „Der Postillon“ seine Artikel klar als Satire beschreibt, werden die Informationen von einigen Personen als wahre Fakten missverstanden.
Wie werden Fake News verbreitet?
Fake News lassen sich besonders leicht in Social Media oder über Messenger verbreiten. Denn dort kann jede und jeder Beiträge posten - auch ohne sich an journalistische Grundwerte zu halten. Niemand prüft vorab, ob die Informationen gründlich recherchiert und deren Quellen vollständig und transparent angegeben sind. Darum ist es auch besonders schwierig herauszufinden, wo die Nachricht ihren Ursprung hatte.
Dann nimmt das Ganze seinen Lauf und Fake News werden weiterverbreitet. Zum einen durch echte Menschen, denn Falschnachrichten spielen oft mit der Unsicherheit und Emotionen der Leserinnen und Leser. Emotionale Beiträge, die das eigene Weltbild bestätigen, werden kaum hinterfragt und man hat das Gefühl die eigenen Kontakte informieren zu müssen.
Zum anderen werden Social Bots (automatisierte Programme) genutzt, welche das Verhalten normaler Userinnen und User nachahmen. Durch den gezielten Einsatz von Social Bots kann man eine bestimmte Meinung so wirken lassen als sei sie die Mehrheitsmeinung unserer Gesellschaft. Erinnerst du dich? Das Ziel der Verbreitung von Fake News ist die Manipulation der Meinung anderer.
Aber du musst nicht darauf reinfallen!
Wie erkennst du Fake News?
Auch wenn gut gemachte Fake News auf den ersten Blick kaum von wahren Nachrichten zu unterscheiden sind, kannst du sie mit einer gesunden Portion Skepsis und ein paar Tricks entlarven.
Checke zuerst, ob eine Quelle angegeben wurde. Frage dich dann, ob die Quelle vertrauenswürdig ist. Ist es eine bekannte Nachrichtenseite oder ist es ein Fake, der eine seriöse Seite imitiert? Gibt es ein Impressum? Wenn ja, welche Informationen findest du dort?
Auch wenn Expertinnen bzw. Experten genannt werden, um eine Behauptung seriös erscheinen zu lassen, kann eine kritische Überprüfung hilfreich sein. Was lässt sich über die „Expertin” oder den „Experten” finden? In welchen Zusammenhängen tauchen sie ansonsten noch auf?
Überprüfe auch, ob andere bekannte Nachrichtenseiten die Information bestätigen können. Checke die Fakten, indem du die wichtigsten Begriffe der Nachricht im Internet suchst. Ergeben sich dort keine Treffer, ist es ziemlich wahrscheinlich, dass die Information erfunden wurde. Du kannst auch Fake-Suchmaschinen wie die Hoaxsearch von Mimikama nutzen, um bereits bekannte Falschnachrichten und ihre Richtigstellungen zu finden. Dort kannst du auch selbst Fake News melden, die noch nicht bekannt sind. In den meisten Social-Media-Diensten kannst du die Inhalte als unwahr melden und dazu beitragen, die Verbreitung zu stoppen.
Auch bei Kommentaren solltest du misstrauisch bleiben. Diese werden missbraucht, um Fake News zu bestätigen. Checke darum, ob du in der Kommentarspalte auch Gegenstimmen finden kannst und wenn ja, wie mit diesen umgegangen wird. Viele Leserinnen und Leser trauen sich nicht selbst zu kommentieren, vor allem wenn sie der gefühlten Mehrheit widersprechen würden. Werden kritische Kommentare sofort attackiert, kannst du dir auch die Profile der Attackierenden anschauen. Wurden diese erst vor Kurzem erstellt, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass sie nur zur Stimmungsmache angelegt wurden.
Erinnerst du dich daran, dass Fake News gerne mit den Emotionen von Leserinnen und Lesern spielen? Das machen sie besonders gerne mithilfe von Bildern oder Videos. Aber oft sind die verwendeten Aufnahmen in einem ganz anderen Kontext entstanden! Darum solltest du überprüfen, woher sie ursprünglich stammen. Bei Bildern kannst du das ganz einfach mit der Bilder-Rückwärtssuche von Google oder Angeboten wie tineye.com. Bei Videos gestaltet sich die Prüfung leider schwieriger.
Also denk dran:
- Bleibe stets kritisch!
- Prüfe die Quelle!
- Checke die Fakten!
- Suche nach dem Ursprung von Bildmaterial und Infos!
Und natürlich: Nichts teilen oder liken, bei dem du nicht ganz sicher bist, dass es auch wirklich stimmt. Sonst sorgst du aus Versehen selbst dafür, dass andere falsche Informationen erhalten – und obendrein noch dafür, dass die Erstellenden ganz viel Aufmerksamkeit bekommen.
Tipp: Viele Social-Media-Dienste weisen darauf hin, dass bestimmte Beiträge Fake-News sein könnten. Oft werden andere Quellen oder Fakten-Checker verlinkt.